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AutorenbildMartin Anger

Verletzungslos

Du siehst richtig und nimmst sie bewusst wahr. Eine rote Taube :) Kein warum, oder weshalb, denn die ist einfach so. Als ich mich vor einiger Zeit mit einem Freund getroffen habe, kam dieser verspätet zum Treffpunkt und weil ich meine Kamera mit dabeihatte, bin ich zum Wiener Donaukanal spaziert. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich andere Tauben fotografiert habe und als ich das tue, spricht mich ein Mann in mir unbekannter Sprache an. Er zeigt mit dem Finger in eine Richtung und deutet auf dieses Wunder der Natur. Ich bin begeistert. Ich beobachte sie auch im Fliegen und kann erkennen, dass ihre rote Federpracht ein natürliches Erscheinungsbild von ihr ist. Wow.


Eine rote Taube ist auf dem Bild zu sehen. Es ist keine Einbildung, sowei Gefühle keine Einbidlung sind und wenn du ihnen folgst dann kommt es zu keinen Verletzungen.

Unbewusste Gefühle


Menschen im Erwachungsprozess, sprechen manchmal von seelischen Verletzungen, die sie im Kontakt mit anderen Menschen erfahren. Ich spreche hier von der Einbildung, dass die Seele, Selbst, Gott oder wie auch immer du es bezeichnen magst verletzt werden kann. Das Gefühl der Verletzung ist durchaus real und dann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Traurigkeit oder Wut, die damit einhergeht. Ich habe die Wichtigkeit vom Wissen der Gefühle schon öfter betont und auch hier wollen dir diese Gefühle etwas sagen. Sie wollen dir sagen, dass es so für dich nicht passt und du dir selbst folgen musst.


Vorbeischiessen


Weil sich der Mensch im bewussten Erwachungsprozess noch erkennen muss, ist ihm das Wissen über "born alone & die alone" nicht klar. Weil er dieses "allein sein" erst erkennt, haftet er bis dahin an Menschen und deren Reaktionen an. Dadurch glaubt er auch, dass es so etwas wie "spiegeln" gibt, weil er sich auf die andere Person unbewusst fixiert und diese ihm dann natürlich etwas zurückspiegelt. Wäre er bei sich, dann würde er sich selbst bewusst wahrnehmen und nach seinem eigenen Ermessen handeln. Er handelt wenn man so will im "allein sein" und das bedeutet nicht, dass er die andere Person, in der betroffenen Situation ausschließt. Betroffen finde ich hier als Wortwahl sehr passend, weil du dich treffen lässt, wenn du nicht auf dich hörst. Wunden entstehen dann, wenn du ausschließlich reagierst und nicht durch dich als Gott kreierst. Durch diese unbewussten Handlungen verletzt du dich selbst als auch die Menschen, die du gerne hast.


Kaffee und Wut


Vor einiger Zeit, hat sich ein einem Wiener Kaffee folgendes zugetragen und diese Geschichte bringt die Essenz der Unverletzbarkeit gut auf den Punkt.


Es war so gegen 23 Uhr und ich sitze bei einem Glas Wein mit einer Freundin in einer Bar zusammen. Kurze Zeit später setzt sich ein Mann neben uns und freundlich wie ich bin, grüße ich ihm mit einem „Hallo". Es kommt zu einem Gespräch und der Mann beginnt sich auszukotzen und möchte uns über Gott und die Welt belehren. Wir gehen auf ihn ein und stellen ihm ein paar Fragen, auf die er ausweicht und die ihn plötzlich wütend machen. Es kommt dann dazu, dass er meine Freundin am Oberarm berührt und sie gibt ihm hier freundlich zu verstehen, dass das so nicht geht. Ihm ist das egal und er will uns weiß machen, dass unsere Reaktionen und Aussagen unangebracht sind. Daraufhin entgegne ich ihm, dass wir mit ihm nicht mehr sprechen möchten und es genug ist. Er beginnt uns zu drohen und wir beginnen ruhig zu sein und nichts mehr zu sagen.


Ein paar Minuten später gehe ich mit meiner Freundin vor das Lokal und rauche eine Zigarette. Er kommt nach und bettelt mich nach Feuer an. Ich sage: „nein" und danach ignoriere ich ihn einfach. Das wirft ihn auf sich selbst zurück und er gibt Worte von sich, die eher nach Horrorfilm als nach Gute Nacht Geschicht eklingen :)


Die Gnade ist auf meiner Seite, wodurch er aufgibt und sich ein paar Meter neben uns stellt und seine Zigarette selbst anzündet. Nachdem ich ausgeraucht habe, gehen wir zurück ins Lokal und nach einiger Zeit, kommt auch der Mann wieder in die Bar. Weil meine Freundin gerade auf der Toilette ist, sitze ich mit ihm alleine dort. Ich schau mir die Bar genauer an und weil ich so ein strahlendes Wesen bin ;) bietet mir die Kellnerin ein Glas Wasser an. Ganz eine Liebe war das. Auch wenn der Mann noch so wütend war und womöglich zu Gewalt neigt, greift die Seele des Menschen, die andere Seele nur dann an, wenn sie auf die Gewaltaufforderung eingeht. Und weil ich bei mir und beschützt bin, geht das einfach nicht.


Versöhnt sein


Der Mann sitzt nun wortlos auf seinem Hocker und nachdem meine Freundin vom Klo zurückgekommen ist, zahlen wir und gehen. Am nächsten Tag tauschen wir uns über das Erlebnis aus und meine Freundin meinte, dass sie das Gefühl hatte, dass dieser Mann am Ende versöhnt gewirkt hat. Diese Aussage finde ich wunderschön und damit hat sie vollkommen Recht. Wären wir ein Spiegel gewesen, dann hätten wir unsere Meinungen zurückgespielt und es hätte sich womöglich aufgeschaukelt. Durch unsere Reaktion der kampflosigkeit, war er auf sich selbst zurückgeworfen und musste sich das selbst geben, was er von uns nicht bekommen hat. Nämlich Aufmerksamkeit für sich selbst. Weil wir unseren Gefühlen gefolgt sind und bei uns geblieben sind, hat es im Frieden geendet. Und gehts am Ende nicht um Frieden?


Zusammengefasst:

Wir haben auf uns geschaut und in diesem Fall sind wir dem Gefühl der Wut gefolgt. Das wollen wir nicht. Punkt. Da dieser Mann auch aggressiv wirkte, waren seine Worte voll von Gewalt und beleidigend. Weil uns bewusst ist wer wir sind, konnte uns das nicht verletzen. Verletzung passiert dann, wenn wir die Antworten unserer Gefühle überhören und unsere Impulse ausschließen.


Und ja, du wirst immer feinfühliger in deinem Erwachen, weil das ist wichtig, damit du alles spürst und so dir selbst folgen kannst. 


Siehe auch:

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